Schon immer hatte ich sehr viel Energie und wusste kaum, wohin damit. So war ich schon immer gerne sportlich unterwegs. Von Tennis bis Golfen, Tanzen bis klassisches Fitness, wandern, radeln….jede freie Minute musste aktiv, am liebsten sportlich verplant werden.


Vor 20 Jahren dann überredete mich ein sehr guter Freund und Yogalehrer, an seiner Yogastunde teilzunehmen. Nur widerwillig entschied ich mich dafür. Yoga war damals für mich eine esoterisch angehauchte Sportart, bei der ich mich doch kaum verausgaben konnte, und genau das wollte und musste ich ja. So ging ich zu meiner allerersten Yogastunde. Nach 1,5 Stunden war ich erschöpft, ausgepowert, entspannt und glückselig. Ich konnte kaum fassen, welche scheinbar falsche Vorstellung bis dahin ich vom Yoga hatte. So fing meine Leidenschaft zu Yoga an.

In den ersten Jahren sah ich Yoga nur als sportliche Betätigung an, powerte mich aus, dehnte mich dabei intensiv, und nach der Endentspannung am Ende der Stunde verließ ich den Kurs mit einer unfassbaren inneren Ruhe, Gelassenheit; durch und durch erschöpft doch entspannt.
Irgendwann in den Jahren verstand ich, Yoga war keine Sportart. Vielmehr war und ist Yoga eine Lebensweise. Das Bewusstsein für meinen Körper, für meine Wahrnehmung meiner Umwelt, meine Ernährung, alles wandelte sich in den Jahren schleichend.


Meine unaufhörliche Energie blieb, sorgte im Beruf, in meinen sitzenden Bürotätigkeiten dafür, dass ich mich unausgefüllt und unglücklich fühlte. So fasste ich den Entschluss meiner Leidenschaft zu folgen, wechselte die Branche und wurde Fitnesstrainerin. Von da an gab ich täglich verschiedene Kurse wie Pilates, Wirbelsäulengymnastik, Intervalltraining, Bauch-Beine-Po, Spinning, Faszientraining, EMS und Personaltraining, erstellte Trainingspläne für das Krafttraining uvm. Mein Herz schlug aber noch immer am meisten für YOGA.


So entschied ich mich in die Wiege des Yoga , das am Fuße des Himalaya gelegene Rishikesh zu reisen . Rishikesh beherbergt etliche Yoga-Zentren, die teilweise auf eine lange Tradition zurückblicken. Dieser wundervolle Ort hat daher den Ruf, die „Yoga-Hauptstadt“ der Welt zu sein. Hindus glauben, dass eine Meditation in Rishikesh, ebenso wie ein Bad im heiligen Fluss Ganges, näher zur Erlösung (Moksha) führt. Durch Rishikesh fließt der Ganges, der hier nicht nur durch mythologische Bedeutsamkeit als heiliger Fluss, sondern auch durch klares Wasser und landschaftliche Schönheit besticht. So verliebte ich mich in dieses Fleckchen Erde und machte dort meine Yogalehrerausbildung.

Heute unterrichte ich von Hatha-Yoga bis Ashtanga-Yoga, Rücken-Yoga bis Power-Yoga und sage, für jeden gibt es eine Yoga-Richung am Anfang um den Zugang zu finden. Einmal angekommen, wird man Yoga kaum mehr unterteilen, vielmehr diesen Weg gehen mit all seinen Facetten…